Das Island-Lexikon

Island besitzt eine Gesamtfläche von 103.106 km². Die Einwohnerzahl des Landes beträgt ca. 285.000. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von unter 3 Einwohnern pro km². Island ist damit das am dünnsten besiedelte Land Europas. Mehr als 60% der Bevölkerung lebt im Großraum der Hauptstadt Reykjavik. Die verbleibenden knapp 40% der Einwohner Islands leben fast ausschließlich in den Orten und kleineren Städten an der Küste, wobei der Nordwesten der Insel kaum noch bewohnt wird.

Die größte Ost-West-Ausdehnung des Landes beträgt 500 km, die größte Nord-Süd-Ausdehnung ca. 300 km. Island ist nach Großbritannien die zweitgrößte Insel Europas. Über 50% der Landesfläche besteht aus Ödland (Lavawüste), welches sich nicht kultivieren lässt. Ca 11% der Inselfläche wird von Gletschern bedeckt. Der größte Gletscher ist der Vatnajökull mit einer Fläche von 8.300 km². Nur 20% des Landes sind kultivierte Nutzfläche. Eine Sehenswürdigkeit ist die Blaue Lagune. Der höchste Berg Islands heißt Hvannadalshnúkur. Der Gipfel erreicht eine Höhe von 2.119 m. Der Berg liegt im Gebiet des Gletschers Vatnajökull.

Island gliedert sich verwaltungstechnisch in acht Bezirke. Diese sind wiederum in Kreise aufgeteilt. Es gibt insgesamt 27 Kreise und 23 kreisfreie Städte. Island ist eine parlamentarische Republik. Das Parlament wird alle vier Jahre gewählt.

Kaum ein Mitteleuropäer mag es glauben, aber Islands Bruttosozialprodukt zählt zu einem der höchsten in Europa. Basis der Wirtschaft sind die nahezu unerschöpflichen Energiereserven. Wasser und geothermische Quellen werden zur Energiegewinnung genutzt. Wichtigste Exportgüter sind neben den Erzeugnissen des Fischfangs und der fischverarbeitenden Industrie vor allem Aluminium und Ferrosilizium. Zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig hat sich in den letzten Jahren der Tourismus entwickelt.

Das Landesinnere Islands

Das Landesinnere Islands war (und ist eigentlich immer noch) praktisch unbewohnt. Nur von der Gesellschaft Verstoßene lebten früher hier oder besser gesagt, mussten hier ihr jämmerliches Dasein fristen.

Erst im 13. Jahrhundert wurden einige Verbindungspfade von Süd nach Nord durch das zentrale Hochland angelegt. Es blieb aber völlig unbewohnt. Für den Reisenden, der das gewisse Etwas sucht, ist das zentrale Hochland Islands die Hauptattraktion schlechthin. Es gibt in Europa kein anderes Gebiet, das so abseits jeglicher Zivilisation liegt. Das Landesinnere bietet dabei eine vielfältige Szenerie, von der fast völlig vegetationslosen Lavawüste bis zu den mächtigen Eiskappen der Inlandgletscher.

Zwei Straßen oder besser Hochlandpisten durchziehen das Landesinnere in Nord-Süd-Richtung. Die tragen die Namen Sprengisandur und Kjölur. Daneben gibt es im Hochland noch weitere Nebenstrecken für eine Erkundung. Doch Vorsicht ist geboten. Die Strecken lassen sich nur im Hochsommer durchgehend befahren und das auch nur mit allradgetriebenen Fahrzeugen. Im Hochland gibt es keine Brücken. Flüsse müssen gegebenenfalls je nach Wasserstand durchfahren werden. Dies betrifft vor allem die Sprengisandur.

Auch im Sommer muss man manchmal mit plötzlichen starken Schneefällen und heftigen Stürmen rechnen. Vor Fahrtantritt sollte man sich deshalb unbedingt über die aktuelle Wettersituation informieren. Mit Ausnahme einiger Hütten an der Kjöllur und Sprengisandur (sehr einfache Ausstattung) gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten im Hochland. Touristen sind also meist auf ein Zelt angewiesen. Wer im Landesinneren mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte sich vorher rückversichern, dass die abgeschlossene Versicherung auch diese Fahrten beinhaltet. Eventuelle Schäden bei Flussdurchquerungen sind in der Regel nicht abgedeckt.

Eine Fahrt mit dem Auto durch das Hochland sollte gut vorbereitet werden. Das beginnt bei der Mitnahme von ausreichend Proviant und Wasser über warme Kleidung und endet nicht zuletzt bei der Benzinkalkulation. Eine genaue Streckenplanung ist wichtig. Die schlechten Straßenverhältnisse erfordern viel Zeit und Sprit. Es gibt keine Tankstellen im Hochland. Eventuell sollte also ein Reservekanister mitgenommen werden. Eine Bergung des Fahrzeuges bei Notsituationen ist nicht so einfach. Die Hütten und die meisten isländischen Fahrzeuge, die im Hochland unterwegs sind, verfügen über Funkgeräte. Hier kann man im Notfall Hilfe anfordern. Sicherheitshalber sollten Touristen für das Hochland eine extra Versicherung abschließen. Mietwagen und entsprechende Versicherungen sind allerdings eine teure Angelegenheit. Die Hochlandfahrt wird dafür aber auf jeden Fall entschädigen. Eine Alternative zur eigenen Autofahrt ist der Anschluss an eine organisierte Tour oder der Ritt auf einem Islandpferd durch das Landesinnere.


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