
Entdeckung im Island-Lexikon
Die Entdeckung Islands durch irische Mönche nimmt in der Geschichte nur einen unbedeutenden Platz ein. Sie fand kaum Beachtung. Genaue Daten sind nicht verbürgt. Die Landnahme durch die Wikinger ist dagegen ein geschichtliches Ereignis einer anderen Dimension. Damit wird die eigentliche Besiedlung Islands begründet. Zunächst war ein Norweger im Jahr 865 an der Besiedlung Islands gescheitert. Durch widrige Winde über die Shetlandinseln nach Island gelangt, versuchte der Seefahrer Vilgerdarson eine Besiedlung der Insel. Das mitgeführte Vieh überlebte aber den ersten Winter aus Futtermangel nicht. So verließ der Norweger die Insel bereits im folgenden Frühjahr wieder und nannte sie wegen des rauen Wetters und harten Winters „Eisland“ (Island). Die erste dauerhafte Besiedlung erfolgte dann durch Ingólfur Árnarson um das Jahr 874 (die Datierung ist allerdings umstritten). Er verbrachte zunächst einen „Probewinter“ auf Island und hatte offensichtlich mehr Glück als sein Vorgänger. Er löste seinen Hausstand in Norwegen auf und siedelte sich mit seinen Leuten dauerhaft in der Nähe vom heutigen Reykjavik an. Neuere Geschichtsforscher gehen davon aus, dass diese Besiedlung erst zwischen 880 und 890 erfolgte. Viele der ersten Siedler kamen in den Folgejahren von den britischen Inseln. Sie waren zunächst aus Norwegen ausgewandert und wichen nun dem Druck der einheimischen angelsächsischen Bevölkerung. Die Einwanderer brachten Sklaven mit. Dabei waren auch eine ganze Anzahl Kelten. Dies macht den relativ hohen Bevölkerungsanteil der Kelten an der „Urbevölkerung“ Islands erklärbar. Etwa um das Jahr 930 war die erste große Besiedlungswelle Südislands abgeschlossen. Allerdings wurde die Landnahme noch bis etwa 1000 fortgesetzt. Eine ausführliche Dokumentation der Besiedlung Islands gibt es mit dem „Buch von der Landnahme Islands“ (schriftliche Überlieferungen aus dem 13. Jahrhundert).
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