Kirkjubæjarklaustur im Island-Lexikon

Kirkjubæjarklaustur: Angeblich soll ein Einsiedler christlichen Glaubens nach der Flucht der irischen Mönche, die den Ort gründeten, allein hier gewohnt haben. Als ein Wikinger sich als Nachbar ansiedeln wollte, fiel er sofort Tod um, weiß eine Sage zu berichten. Nonnen errichteten im Ort 1186 einen Konvent, der aber während der Reformation im 16. Jahrhundert geschlossen wurde. Als der Lavafluss der großen Laki-Ausbruchs den Ort auszulöschen drohte, versammelte der Geistliche Steingrímsson die Gemeinde zu einer Predigt. Nach der Predigt fand die Gemeinde den Lavafluss umgeleitet und die Kirche gerettet. Heute erinnert eine Kapelle an das Ereignis. Kirkjubæjarklaustur ist ein kleiner Ort mit kaum 300 Einwohnern. An das ehemalige Benediktinerinnen-Kloster erinnern nur noch der Schwesternsee, der Schwesternfels und der Schwesternwasserfall (Systrafoss). Vom kleinen Ort ist es nicht weit bis zum berühmt-berüchtigten Laki-Krater. 1783 spie der Vulkan Milliarden Tonnen Lava und Schwefelsäure aus. Eine nahezu unvorstellbare Menge. Dem Lavastrom fielen mehrere Ortschaften zum Opfer und die durch die giftigen Gase hervorgerufene Hungersnot (die Hälfte des Viehbestandes starb) dezimierten die Inselbevölkerung um ein Fünftel. Die Katastrophe wirkte sich auch auf die Ernten in Nordschottland aus und Teile der Provence lagen tagelang im Nebel. Noch heute rauchen einige Krater der Laki-Reihe. Wie viele Krater der Laki eigentlich hatte oder noch hat, ist umstritten. Man geht von mehreren Hundert aus. Im größten Krater auf etwa 120 Meter Höhe hat sich ein See gebildet. Vom Gipfel dieses Kraters kann man das ganze Ausmaß des Vulkans überblicken. Heute sind bereits viele der kleineren Aschekegel mit Moos bewachsen.

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